08.10.2002

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taz

*   Clement geht, wer kommt?
Von Pascal Beucker

Personalien in NRW.

In Düsseldorf dreht sich das Personalkarussell. Heute Vormittag kommt Bundeskanzler Gerhard Schröder in die Landeshauptstadt, um auf einer gemeinsamen Sitzung von SPD-Landtagsfraktion und -Landesvorstand zu erläutern, warum er Clement um einen Wechsel ins rot-grüne Bundeskabinett gebeten hat. Danach wolle der SPD-NRW-Vorstand die Weichen für die Clement-Nachfolge stellen, kündigte Fraktionschef Edgar Moron gestern an. Der Kandidat des SPD-Vorstandes müsse dann auf einem Parteitag nominiert werden. Als nächstmöglichen Termin für die Wahl des neuen Regierungschefs im Landtag nannte Moron den 6. November.

Der Ministerpräsident muss Landtagsabgeordneter sein - eine Regel in der Landesverfassung, die es nur in NRW gibt. Deswegen fällt SPD-Landeschef und NRW-Arbeitsminister Harald Schartau bereits aus. Er galt als designierter Nachfolger Clements nach der Landtagswahl 2005. Die Partei werde keinen "Kandidaten mit Verfallsdatum vorschlagen", so Schartau gestern Abend. Eine Entscheidung sei noch nicht gefallen.

Eine mutige und perspektivische Wahl wäre die 49-jährige Vize-SPD-Landeschefin Birgit Fischer, Ministerin für Frauen, Jugend, Familie und Gesundheit. Clements Favorit ist allerdings der 55-jährige Finanzminister Peer Steinbrück. Andere mögliche Kandidaten sind Jochen Dieckmann (Justiz), Gabriele Behler (Bildung) und Hannelore Kraft (Europa). Als weitere Variante wird zudem noch Innenminister Fritz Behrens gehandelt. Für ihn müsste allerdings erst einmal ein vor ihm stehender Genosse auf der SPD-Landesliste zurücktreten, um ihm ein Parlamentsmandat zu bescheren. Vielleicht gibt es aber auch noch eine Überraschungslösung: Immerhin umfasst die SPD-Landtagsfraktion 102 Mitglieder.


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