Landesregierung
beantwortete Große Anfrage der CDU.
Mit
einer 146 Punkte umfassenden Großen Anfrage im Landtag begehrte die
CDU-Fraktion Aufklärung über die Umtriebe der rund 1.300
Demokratischen Sozialisten an Rhein und Ruhr: Welche Rolle spielt die
PDS in der nordrhein-westfälischen Politik und wie ist sie mit
verfassungsfeindlichen Gruppen vernetzt? Im Namen der Landesregierung
hat nun das Innenministerium geantwortet - und den
Christdemokraten eine herbe Enttäuschung bereitet.
Die
Landesregierung habe den Aufbau der PDS NRW "von Anfang an
aufmerksam verfolgt" und hege auch "Zweifel an der
Vereinbarkeit des bislang von der PDS entworfenen Gesellschaftskonzepts
mit den Grundwerten der Verfassung", heißt es in der 54 Seiten
starken Antwort. Aber so wild und gefährlich, wie sie die Union gerne
sieht, scheinen die Erben Honeckers im Westen trotzdem nicht zu sein:
"Die Landesregierung sieht den in der Großen Anfrage suggerierten
Zusammenhang zwischen den politischen Aktivitäten der PDS in
Nordrhein-Westfalen und dem zwischenzeitlichen Anstieg der dem
linksextremistischen Spektrum zugerechneten Gewaltdelikte als nicht
nachweisbar an."
Auch in
der Aufforderung des für den Aufbau der westlichen Landesverbände zuständigen
stellvertretenden PDS-Bundesvorsitzenden Dieter Dehm, die
Kommunalparlamente als "Tribüne des Klassenkampfes" zu
nutzen, will die Behrens-Behörde noch keinen Aufruf zum revolutionären
Umsturz sehen: Die von Dehm gewählte Formulierung könne als
Aufforderung verstanden werden, "in den kommunalen Vertretungen mit
PDS-Vertretern auch allgemeinpolitische Fragen zu thematisieren".
Detailliert
hatten Rüttgers & Co. ebenfalls darüber Auskunft erhalten wollen,
welche Schul- und Hochschullehrer bekannt seien, "die Mitglied der
PDS oder sonst einer linksextremistischen Partei oder Gruppierung sind
oder waren", und welche Schul- und Hochschullehrer "Veröffentlichungen
in linksextremen Printmedien" getätigt hätten. Die für die CDU
frustrierende Antwort: "Die Landesregierung führt keine Erhebungen
über die Mitgliedschaft von Lehrkräften des Landes Nordrhein-Westfalen
in politischen Parteien durch." Soweit allerdings "die
Mitgliedschaft in der PDS oder einer linksextremistischen Partei bekannt
ist, haben evtl. politische Aktivitäten dieser Lehrkräfte bislang
keine Veranlassung zu Maßnahmen nach der Disziplinarordnung des Landes
Nordrhein-Westfalen geboten".
Auch keine Hinweise will das
Ministerium für eine mögliche Unterwanderung der Landesschülervertretung
durch die roten Socken haben. Nicht einmal den "Missbrauch studentischer
Gelder durch linke Allgemeine Studierenden Ausschüsse (Asten) an
nordrhein-westfälischen Hochschulen für ihre politischen Ziele (z.B.
Expo-no, Anti-Kernkraft, Solidarität für Mumia Abu-Jamal)"
(CDU-Anfrage) kann es bestätigen: "Der Landesrechnungshof hat bei
einer außergewöhnlich umfangreichen landesweiten Schwerpunktprüfung
(...) keine derartigen Missbräuche festgestellt."
Eine
Hoffnung jedoch bleibt der CDU, dass es doch gefähliche linke Umtriebe
im Lande gibt: Das Innenministerium hat nicht alles verraten, was es weiß.
Bei der Beantwortung der Anfrage sei u.a. zu berücksichtigen gewesen,
dass "aus Gründen des Geheimschutzes nur öffentlich verwertbare
Erkenntnisse mitgeteilt werden können" und "bei der Übermittlung
von Informationen die Funktionsfähigkeit des Verfassungsschutzes nicht
beeinträchtigt werden darf", teilte das Ministerium mit. Damit
V-Leute wenigstens hier unerkannt bleiben.
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