26.05.2003

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*   Krise in NRW bedroht Rot-Grün im Bund 
Von Pascal Beucker

Führende Sozialdemokraten warnen vor den Folgen eines Koalitionsbruchs in Düsseldorf für Schröder und Fischer.

Die rot-grüne Koalition in Nordrhein-Westfalen wankt, aber noch fällt sie nicht. Angesichts zahlreicher Spekulationen über die Auswirkungen eines Koalitionsbruchs auf Rot-Grün im Bund bemühten sich gestern Spitzenpolitiker beider Parteien um Schadensbegrenzung. "Ein Koalitionsbruch nützt niemandem, in Düsseldorf nicht und in Berlin auch nicht", erklärte der SPD-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Franz Müntefering. Die grüne Umweltministerin Bärbel Höhn sagte der taz, sie gehe davon aus, dass SPD und Grüne ihre Zusammenarbeit fortsetzen würden.

"Nach acht Jahren als Ministerin in einer Regierung, der immer wieder das kurz bevorstehende Aus vorausgesagt worden sei, bin ich an so einem Punkt inzwischen gelassener geworden", sagte Höhn. Allerdings sagte sie ihre Teilnahme an der heutigen Sitzung des Grünen-Bundesvorstands in Berlin ab, um zusammen mit dem Vorstand der grünen NRW-Landtagsfraktion über die aktuelle Lage zu beraten. Bundeskanzler Gerhard Schröder hat dem Spiegel zufolge den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Peer Steinbrück für Donnerstag zu einem Gespräch ins Kanzleramt einbestellt. Mehrere massive Angriffe Steinbrücks auf die Grünen hatten die Spekulationen über einen Koalitionsbruch angeheizt.


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