Ermittler suchen im Büro der Ratsfraktion Hinweise auf Müllgeschäfte. Verdächtigt wird Ex-CDU-Fraktionschef.

Bei der Bonner CDU-Ratsfraktion haben gestern Morgen Korruptionsermittler nach Unterlagen gesucht. "Dabei ging es um die Umstände, die zur Ratsvorlage zur Teilprivatsierung der Müllabfuhr geführt haben", erklärte Behördensprecher Fred Apostel der taz. Im Zusammenhang mit der Entscheidung, so der Verdacht, könnten Schmiergelder geflossen sein.

Frühere Razzien in Firmen der Müllbranche hätten Hinweise ergeben, denen man bei der CDU-Fraktion nachgehen wollte. Die Ermittler hätten Akten und Computerdateien sichergestellt. Beschuldigter sei der frühere CDU-Spitzenpolitiker Reiner Schreiber. Der hatte zugegeben, bei der Modernisierung von zwei Heizkraftwerken gut 750.000 Euro Schmiergeld kassiert zu haben. Die Bonner Staatsanwaltschaft klagt gegen den offenbar schwer Erkrankten wegen Bestechung in einem besonders schweren Fall, Vorteilsannahme und Steuerhinterziehung.

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