31.08.2004

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*   SEK-Skandal weitet sich aus
Von Pascal Beucker

Im Skandal um ein Kölner Sondereinsatzkommando (SEK) erhebt die Staatsanwaltschaft jetzt auch Vorwürfe gegen den früheren Leitenden Polizeidirektor Winrich Granitzka. Er soll Informationen über einen missglückten SEK-Einsatz im Juli 2001 zurückgehalten haben, bei dem in Hennef ein 31-jähriger Jagdaufseher ums Leben gekommen war. Der Fall wurde als Selbsttötung zu den Akten gelegt - obwohl Granitzka kurze Zeit nach dem Vorfall von einem Polizisten darüber informiert worden sein soll, dass sich der Einsatz wohl anders als vom SEK dargestellt abspielte. Danach soll ein SEK-Beamter gegen das Gewehr des Mannes getreten und dadurch den tödlichen Schuss ausgelöst haben. Gegen Granitzka, der sich als CDU-Kandidat um ein Kölner Stadtratsmandat bewirbt, wird nun wegen des Verdachts der Strafvereitelung im Amt ermittelt. Seit Juli dieses Jahres wird gegen mehrere Beamte des Kölner SEK wegen diverser Vergehen ermittelt. Sieben SEKler wurden vom Dienst suspendiert, die komplette Einheit aufgelöst.


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