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15.08.2005 |
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| Von Pascal Beucker |
Nicht nur Meisner freut sich auf den "Weltjugendtag".
Doch zum Glück gibt es ja noch Jugendliche, über die sich Meisner freuen kann. Deren Eltern sind nicht von diesem unchristlichen Achtundsechzigervirus befallen. Und deswegen kommen jene Kids auch zum "Weltjugendtag" nach Köln. Obwohl das katholische Höllenspektakel erst morgen offiziell startet, stößt man auf sie bereits jetzt an allen Ecken und Enden. Stolz tragen die mehr oder weniger jungen Pilger ihre schmucken "Weltjugendtags"-Rucksäcke auf ihren Rücken. In denen ist alles enthalten, was sie an den tollen Tagen brauchen. Zum Beispiel ein kleiner neckischer Fingerrosenkranz. Kondome natürlich nicht, wozu auch? Doch trotzdem birgt die Reise ins Rheinland für die jugendlichen Gottesfürchtigen einige Gefahren. Darauf jedenfalls weist der Düsseldorfer Strafrechtsanwalt Udo Vetter hin. Denn nach Informationen einer als Prostituierten arbeitenden Mandantin, so ist in seinem Weblog unter www.lawblog.de nachzulesen, sollen die Zimmer in den einschlägigen Etablissements inzwischen "hoffnungslos überbucht" sein. "Fachkräfte" würden "bundesweit zusammengetrommelt" und es gebe bereits "Wartelisten für spät entschlossene Freiberuflerinnen". Auch die Privatwohnungs- und Clubszene verstärke die Belegschaft "mit Kolleginnen aus ganz Deutschland und Benelux": "Man richtet sich auf verschärften Schichtdienst ein." Vetter: "Insgesamt, so verlautet aus der als verlässlich eingeschätzten Quelle, herrscht in der Branche eine Stimmung ,wie bei den Taxifahrern am Tag vor Silvester'". |
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