06.02.2009

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NRZ

 Endspurt für das „Odysseum"
Von Pascal Beucker 

KÖLN. Benita strahlt übers ganze Gesicht. Schon wieder hat die 12-Jährige eine Mitschülerin im „Mindball" geschlagen. „Ich bin locker und denke einfach an nichts". Das ist die richtige Strategie. Weil es darum geht, einen kleinen Ball mit den Hirnströmen ins gegnerische Tor zu bugsieren – die entspanntesten Spieler gewinnen. „Mindball" ist eine von mehr als zehn Stationen in der Themenwelt „Cyberspace" des Kölner Wissenschaftsparks Odysseum, die gestern erstmalig vorgestellt wurden.

In knapp zwei Monaten soll der Park öffnen. Eine ehrgeizige Planung. Noch gleicht das kommende Science Adventure einer riesigen Baustelle. Sieben Erlebniswelten mit 5500 Quadratmeter Experimentierfläche sollen auf dem früheren Gelände der Chemischen Fabrik Kalk entstehen. Bislang ist als einziges das „Cyberspace" weitgehend fertiggestellt. An allen Ecken und Enden wird auf Hochtouren gebaggert und gebastelt.

Mit seinem Science-Adventure-Konzept versteht sich das Odysseum als Weiterentwicklung der aus den USA stammenden Idee der Science Center. Das Motto des 30,8-Millionen-Euro-Projekts lautet: „Hier kann dein Wissen was erleben." Rund 200 Erlebnisstationen sollen die Besucher auf eine Forschungsreise von den Anfängen der Menschheit über die Gegenwart bis in die Zukunft mitnehmen. Von einer „Mischung aus Science Center, Forschungszentrum und Freizeitpark mit wissenschaftlichem Anspruch", spricht Thomas Puy-Brill von der Betreibergesellschaft. „Auch als Erwachsener lernt man hier eine Menge dazu", wirbt er. Hauptzielgruppen sind allerdings Kinder und Jugendliche. Insbesondere für Schulklassen soll das Odysseum als „außerschulischer Lernort" attraktiv sein.

Jährlich mindestens 360 000 Besucher wird das Odysseum benötigen, um keine Miesen zu machen. Vorbilder sind das Universum in Bremen und das Wolfsburger phæno. Deren Besucherzahlen liegen zwischen 400 000 und 500 000 im Jahr.

Die Initiative für das Kölner Projekt ging von der damaligen Stadtsparkasse Köln, der heutigen Sparkasse Köln-Bonn, aus. Mit 15,3 Millionen Euro finanziert die von dem Kreditinstitut gegründete SK-Stiftung CSC den Bau des Gebäudes, das von dem renommierten Architekten Kaspar Kraemer entworfen wurde. Das Land NRW hat 12,5, der Bund 3 Millionen Euro bereit gestellt.

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