13.03.2009

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NRZ

 Durchsuchung bei Zumwinkel
Von Pascal Beucker 

Bonn. Wegen der Bespitzelungsaffäre bei der Telekom ist das italienische Anwesen des früheren Postchefs Klaus Zumwinkel durchsucht worden. Das erfuhr die NRZ aus Ermittlerkreisen.

Die Bespitzelungsaffäre bei der Telekom hat nun auch Auswirkungen auf den ehemaligen Postchef Klaus Zumwinkel. Sein italienisches Anwesen ist durchsucht worden. An der Aktion auf der Burg Tenno oberhalb des Gardasees waren neben italienischen auch fünf deutsche Beamte beteiligt. Zwei Computer wurden unter anderem beschlagnahmt. Es sollen auch drei Objekte in Deutschland und der Schweiz durchsucht worden sein. Zumwinkel war bis Februar 2008 Telekom-Aufsichtsratschef. Die Ermittler wollen klären, ob er von der massenhaften Bespitzelung bei dem Unternehmen wusste oder sie sogar in Auftrag gegeben hat.

Zumwinkel war im Januar vom Bochumer Landgericht wegen Steuerhinterziehung zu zwei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden.

Die Staatsanwaltschaft Bonn untersucht seit Frühjahr 2008 den Schnüffelskandal bei der Deutschen Telekom. Nach Angaben der Ermittler hat das Unternehmen 2005 und 2006 die Telefonverbindungsdaten von Aufsichtsräten der Telekom, Angehörigen des Betriebsrats, Journalisten, aber auch von Dritten wie ver.di-Chef Frank Bsirske ausgespäht, die mit dem Konzern nicht unmittelbar zu tun haben. Insgesamt ist von mindestens 55 Personen die Rede.


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