29.08.2009

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taz

* Mutmaßlicher IJU-Unterstützer gefasst
Von Pascal Beucker 

Wegen des Verdachts der Unterstützung der "Islamischen Dschihad-Union" (IJU) hat die Polizei im Großraum Frankfurt einen 24-jährigen Deutschtürken festgenommen. Wie die Bundesanwaltschaft gestern mitteilte, wird Kadir T. vorgeworfen, eine Videokamera und ein Nachtsichtgerät für die IJU gekauft zu haben. Den Auftrag dazu soll er von dem derzeit in Düsseldorf im sogenannten Sauerland-Prozess vor Gericht stehenden Adem Y. erhalten haben.

Nach den Erkenntnissen der Ermittler leitete Adem Y. über seinen Bruder Burhan die von Kadir T. erstandenen Gegenstände an Sadullah K. weiter. Der damals 28-jährige deutschtürkische Dschihadist soll sie schließlich Ende August oder Anfang September 2007 im pakistanischen Waziristan an Verantwortliche der IJU übergeben haben. Einen Monat später wurde Sadullah K. nach Informationen des CIA bei Kämpfen in Pakistan getötet.

Kadir T., der wie Adem Y. im hessischen Langen beheimatet ist, zählen die Ermittler seit Längerem zum Umfeld eines Kreises zum "Dschihad" entschlossener junger Islamisten. Es heißt, der Doppelstaatsbürger habe sich gerade auf den Weg in ein Ausbildungslager der IJU in der pakistanisch-afghanischen Grenzregion machen wollen, als seine Festnahme durch Beamte des Bundeskriminalamtes am Mittwoch erfolgte. Zu dem ihm zur Last gelegten Kauf war Kadir T. erstmals bereits am Tag der Verhaftung von Adem Y., Fritz G. und Daniel Sch. im sauerländischen Medebach-Oberschledorn Anfang September 2007 vernommen worden. Damals gab er an, nicht gewusst zu haben, wofür sein Freund die Kamera und das Nachtsichtgerät benötigte.


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