21.02.2013 |
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Modernisierer im DGB |
Von Pascal Beucker |
Reiner
Hoffmann soll in zwei Jahren Dachverbandschef Michael Sommer
ablösen.
Wer neuer Papst wird, ist noch unklar. Wer
künftig den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) führen wird, steht
hingegen wohl fest. Reiner Hoffmann heißt der designierte
Nachfolger von Michael Sommer, der sich nach drei Amtszeiten im
kommenden Jahr in den Ruhestand verabschiedet. Noch will der DGB
die Personalie zwar nicht offiziell bestätigen. Aber gleichwohl
verdichten sich die Hinweise aus Gewerkschaftskreisen, dass
Hoffmann auf dem Bundeskongress des Dachverbandes im Mai 2014
zum neuen DGB-Chef gekürt werden soll. Darauf sollen sich die
Vorsitzenden der acht DGB-Gewerkschaften verständigt haben. Der 57-jährige Hoffmann ist seit 2009 Leiter
des Landesbezirks Nordrhein der Industriegewerkschaft Bergbau,
Chemie, Energie (IG BCE). Geboren in Wuppertal, machte er nach
seiner Schulzeit eine Ausbildung zum Groß- und
Außenhandelskaufmann bei der Hoechst AG. Nach dem Zivildienst
studierte er über den zweiten Bildungsweg
Wirtschaftswissenschaften. Hoffmann, der in jungen Jahren als
undogmatischer Linker galt, war Assistent beim Wirtschafts- und
Sozialausschuss der Europäischen Gemeinschaft in Brüssel sowie
Leiter der Forschungsförderung in der Hans-Böckler-Stiftung. Es
folgten Tätigkeiten als Direktor des Europäischen
Gewerkschaftsinstituts und als Vizegeneralsekretär des
Europäischen Gewerkschaftsbundes. Der Grund für die frühe Festlegung auf einen
Nachfolger für den SPD-Mann Sommer liegt am schwierigen Proporz,
der beim DGB einzuhalten ist: Sowohl die Einzelgewerkschaft als
auch das Parteibuch müssen passen. Der Sozialdemokrat Hoffmann genießt zwar den
Ruf eines "Modernisierers", gilt aber nicht als jemand, der die
Absicht haben könnte, den mächtigen Fürsten von Ver.di und IG
Metall, Frank Bsirske und Berthold Huber, in die Quere zu
kommen. Laut Passauer Neue Presse soll er bereits im Herbst bei
einer außerordentlichen Sitzung des Bundesausschusses zunächst
als einfaches Mitglied in den DGB-Bundesvorstand gewählt werden,
um sich einarbeiten und bei den wichtigsten Entscheidungsträgern
in der Hauptstadt vorstellen zu können. |
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