02.07.2013 |
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Die CIA in Neuss |
Von Pascal Beucker |
Der US-Geheimdienst
soll jahrelang im Rheinland operiert haben – aus einer
Sparkassenfiliale. Dass es in Neuss etwas merkwürdig zugeht,
darüber gibt es schon lange Gerüchte. Aber zu erkennen war
bisher dank der Nebelschwaden nicht viel, die Bürgermeister
Herbert Napp, Deutschlands zweitbekanntesten Raucher nach Helmut
Schmidt, seit Jahren über die Stadt am linken Niederrhein wehen
lässt. Seit in der vergangenen Woche die grün-geführte
Düsseldorfer Bezirksregierung dem „Vesuv von Neuss" das Qualmen
in seinem Amtszimmer verbieten lassen will, lichten sich die
Schleier. Jetzt ist
herausgekommen, dass es auf der gegenüberliegenden Rheinseite
von Düsseldorf nicht nur die meisten Schützen in der Republik
gibt. Neben den Neusser Grenadierkorps, der St.
Hubertus-Schützen-Gesellschaft und einem guten Dutzend weiterer
Schützenvereine soll die Stadt 2006 Spezialagenten des
US-amerikanischen Auslandsgeheimdienstes CIA
beheimatet haben. Das berichtet
jedenfalls der „Focus" unter Berufung auf Sicherheitskreise. Die „Top-Secret-Mission“ soll im Zusammenhang
mit den Ermittlungen gegen die so genannten Sauerlandgruppe
stehen, die im September 2007 in einem Ferienhaus in
Oberschledorn verhaftet wurde. Bisher war nur bekannt, dass die
entscheidenden Hinweise auf die islamistische Terrorzelle von
der National Security Agency (NSA) stammten, von wo sie über die
CIA und den deutschen BND zum Gemeinsamen
Terrorismus-Abwehrzentrum (GTAZ) nach Berlin wanderten. Doch das war
womöglich noch nicht alles: Mehrere Dutzend CIA-Topagenten,
darunter
„kampferprobte Männer, ausgebildet
bei Spezialeinheiten wie Navy Seals und Delta Force“, sollen
ihre Kommandozentrale in einem „schmucklosen Gebäude der
Sparkasse Neuss“ errichtet haben. Laut Focus sei es um einen
„unverdächtigen Unterschlupf“ gegangen, der „höchsten
konspirativen Ansprüchen genügte“. Wenn's stimmt, hat's funktioniert. Bürgermeister Napp, auch Vorsitzender des Sparkasse-Verwaltungsrats, will jedenfalls nichts mitbekommen haben. „Nicht den Hauch einer Ahnung" habe er von einer solchen Aktion, sagte er zwischen zwei Zigaretten. Als sicher gilt aber, dass die CIA-Leute inzwischen wieder weg sind und deshalb nicht am großen Neusser Bürger-Schützenfest am letzten Wochenende im August teilnehmen können. |
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