02.07.2012 |
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Ei, Ei, Ei! Verpoorten |
Von Pascal Beucker |
Die Kölnerin Andrea Verpoorten ist neue Schatzmeisterin der NRW-CDU.
Den Nachnamen kennt wohl jeder, die Politikerin
aber kaum jemand: Andrea Christina Verpoorten ist neue
Schatzmeisterin der nordrhein-westfälischen CDU. Auf ihrem
Landesparteitag am Samstag in Krefeld stimmten 85,8 Prozent der
Delegierten für die ehrgeizige Kölnerin. "Ei, Ei, Ei! Verpoorten soll Kölns CDU retten",
titelte das Boulevardblatt Express, als sich die 38-Jährige Mitte
März - vergeblich - um den Vorsitz der Domstadt-Union bewarb. Auch
wenn Namensspiele eigentlich Tabu sind: In ihrem Fall bieten sie
sich an. Tatsächlich entstammt Verpoorten der gleichnamigen
bekannten Eierlikördynastie. Willy Verpoorten, der die 1876 in
Heinsberg bei Aachen gegründete Firma durch die Weimarer Republik
und das Dritte Reich führte, ist ihr Urgroßvater. Andrea Verpoorten
legt aber Wert darauf, zu betonen, dass sie an dem nach wie vor in
Familienbesitz befindlichen Unternehmen keinerlei Anteile besitzt. An Geld scheint es der Steueranwältin, die bei
der KPMG Rechtsanwaltsgesellschaft mbH beschäftigt ist, dennoch
nicht zu mangeln. Für ihren Landtagswahlkampf soll sie tief in die
eigene Tasche gegriffen haben. Allein die Werbung auf einer
Straßenbahn, die mit ihrem Konterfei durch Köln fuhr, kostete rund
7.000 Euro. So viel, wie ihre SPD-Gegenkandidatin für ihren ganzen
Wahlkampf kalkuliert hatte. Doch es nützte Verpoorten nichts. Bei
der Wahl im Mai verlor sie ihr Direktmandat. Gerade mal zwei Jahre saß Verpoorten im Parlament. Während ihrer kurzen Mandatszeit fiel sie nur einmal öffentlich auf: In ihrer Funktion als medienpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion ermahnte sie 2011 den WDR, auf seiner Jugend-Hörfunkwelle "Einslive" dürfe es keinen Boykott von Siegertiteln aus der RTL-Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" geben. Auf seiner letzten Sitzung vor der -auch mit Verpoortens Stimme beschlossenen - Selbstauflösung berief der NRW-Landtag sie Mitte März in den Rundfunkrat der öffentlich-rechtlichen Anstalt. Um ihre neue Aufgabe als Schatzmeisterin an der Seite des ebenfalls neu gewählten CDU-Landesvorsitzenden Armin Laschet ist sie nicht zu beneiden. Nach der schweren Wahlniederlage geht es der NRW-CDU nicht nur politisch schlecht. Von ihrer Vorgängerin Christa Thoben übernimmt Verpoorten einen Schuldenberg von rund 3,9 Millionen Euro, die Immobilienhypotheken noch nicht eingerechnet. |
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